Um die Stadt so richtig kennenzulernen, muss man des Nachts durch ihre Strassen ziehen...
Ab 22 Uhr ist alles voller Menschen. Nahe dem Theater Massimo gibt es eine Strasse mit Bars, wo sich viele Leute zum Aperitiv treffen oder auf ein Glas Wein, nahe "Quattro Canti" hingegen gibt es viele Studenten-Lokale und Diskotheken. In Via Candelai ist immer was los, sogar sonntags, und man bekommt ein 66cl-Bier um nur 2€.
Mein Lieblingsplatz jedoch ist Ballarò... Tagsueber befindet sich dort ein Markt, abends Menschen aller Art. Studenten, Leute der Strasse, Musiker, Alternativler, Punks und ihre Hunde- es gibt Musik, man sitzt gemuetlich beieinander, unterhaelt sich, tanzt und manchmal erklingt eine Gitarre...
Ich liebe diesen Ort. Die Menschen sind so herzlich und unaufdringlich, zwar interessiert, aber nicht neugierig, freundlich und offen.
Vor ca. 2 Wochen habe ich dort Micky kennen gelernt, meinen Hippie-Opa... Ein etwas aelterer Mann mit weissem, lagem Haar, runden Glaesern, der immer weiss wo was los ist.
Am Freitag habe ich dort 2 Oesterreicher getroffen... Der eine, Sascha, ist gebuertiger Grazer und hat sich vor 3 Jahren dazu entschlossen, sein braves Arbeiterleben gegen die Strasse einzutauschen. Seither zieht er mit einem Rucksack auf dem Ruecken durch die Welt.
Der andere, Christoph, ist gebuertiger Niederoesterreicher und hat in ganz Europa Drogen vercheckt. Waehrend seiner Zeit in Barcelona ist dann eine Sizilianerin von ihm schwanger geworden und so hat es auch ihn hierher verschlagen...
Dann gibt es noch Benette, den Strassenmusiker, und seinen Freund Ozzy, die staendig von einem Rudel Hunde begleitet werden.
Und die zwei Bankraeuber Giuseppe und Marco, die eine Bank in Mailand ausrauben wollten. Leider sind sie erwischt worden- der eine hat mir seine Schusswund-Narbe gezeigt. Ganz schoen arg. Jetzt versuchen sie Parfuem auf der Strasse zu verkaufen. Na ja, auch nicht das Wahre. Sie haetten das geschickter anstellen sollen. :-)
Montag, 30. November 2009
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