Ihr seht hier: den Palazzo Steri, mich vorm Beginn des Konzertes im Palazzo Steri, Betty+Giovanni und Mirko+Alessio
Sonntag, 27. September 2009
Ein paar Zahlen und anderes Wissenswertes...
Sizilien ist eine der 20 Regionen Italiens und hat ca. 5.000.000 Einwohner. Es ist 25.700 km2 gross (das entspricht etwa genau der Groesse von Kaernten und der Steiermark zusammen --> 9.500km2+16.400km2=25.900km2) und besteht aus 9 Provinzen, naemlich Messina, Palermo, Ragusa, Enna, Tramponi, Siracusa, Catania, Agrigento und Caltanissetta.
Fuer einen Achtelliter Wasser nimmt meine Gastmama 5 "gupfte" Kaffeeloeffel Kaffee.
Auf Kreuzungen ohne Ampeln oder bei engen, unuebersichtlichen Ausfahrten hubt man einfach um sich anzumelden und faehrt mit gleicher Geschwindigkeit weiter.
Lange habe ich mich gewundert, warum ich so oft Alarmanlagen von Autos hoere. Die Antwort: Auch hier gibt es solche "Strassenbuckel" in Siedlungen, damit die Autofahrer langsamer fahren. Diese Buckel sind allerdings nicht einbetoniert, sondern bestehen aus Kunststoff. Viele Autos parken am Rande der Strasse und manchmal eben sehr nahe oder auf diesen Buckeln. Wenn dann jemand drueber faehrt, geht die Alarmanlage des geparkten Autos an...
Sehr viele Menschen hier besitzen ein Motorrad oder so ein richtig suesses, kleines, uriges Mofa. Es macht SO viel mehr Spass mit so einem Mofa mitzufahren als mit einem Auto oder Bus, es ist ein ganz anderes Gefuehl, ein viel lebendigeres.
!!! Papa, wenn ich nach Hause komm, moecht ich ein Mofa haben!!! Ich brauch gar kein Auto!!!
Fuer einen Achtelliter Wasser nimmt meine Gastmama 5 "gupfte" Kaffeeloeffel Kaffee.
Auf Kreuzungen ohne Ampeln oder bei engen, unuebersichtlichen Ausfahrten hubt man einfach um sich anzumelden und faehrt mit gleicher Geschwindigkeit weiter.
Lange habe ich mich gewundert, warum ich so oft Alarmanlagen von Autos hoere. Die Antwort: Auch hier gibt es solche "Strassenbuckel" in Siedlungen, damit die Autofahrer langsamer fahren. Diese Buckel sind allerdings nicht einbetoniert, sondern bestehen aus Kunststoff. Viele Autos parken am Rande der Strasse und manchmal eben sehr nahe oder auf diesen Buckeln. Wenn dann jemand drueber faehrt, geht die Alarmanlage des geparkten Autos an...
Sehr viele Menschen hier besitzen ein Motorrad oder so ein richtig suesses, kleines, uriges Mofa. Es macht SO viel mehr Spass mit so einem Mofa mitzufahren als mit einem Auto oder Bus, es ist ein ganz anderes Gefuehl, ein viel lebendigeres.
!!! Papa, wenn ich nach Hause komm, moecht ich ein Mofa haben!!! Ich brauch gar kein Auto!!!
Samstag, 26. September 2009
Musikmusik
Leider ist es doch nicht so einfach eine passende Musikschule zu finden, wie ich mir das vorgestellt habe... Zuerst bin ich ins Konservatorium gegangen: "Tut mir leid, Signora, aber die Aufnahmspruefungen haben schon im April stattgefunden und sie koennen jetzt nicht mehr einsteigen." Dann hab ich angefangen, nach der Musikuni zu suchen. Da es aber mehrere verstraeute Uni-Einrichtungen in der Stadt gibt, bin ich einfach in ein Gebaeude nahe dem Konservatorium gegangen, auf dem "Università delgli studi" gestanden ist. Ich bin in der Ausbildungsstaette fuer Architektur gelandet. Das hat aber gar nichts gemacht, denn auch die Leute dort haben mir sagen koennen, dass es auf der Uni in Palermo gar keine Instrumentalkurse gibt, sondern nur Musikgeschichte...
Bleiben also nur noch private Schulen. Ich habe 2 gefunden, die mich ansprechen, sie heissen "scuola di musica kandinsky" und "scuola popolare di musica". Ausserdem habe ich den Direktor des Konservatorium via E-mail gefragt, ob er mir nicht verraten koenne, wann die Floetenstunden am Kons stattfinden. Noch habe ich keine Antwort von ihm bekommen, aber vielleicht kann ich auf diese Weise Professoren und Studenten kennenlernen. Ich brauche schliesslich kein Zeugnis oder Zertifikat, nur eine Person, die mir ein bisschen hilft. Wir werden sehen...
Nun zu den guten Nachrichten: Die Universitaet Palermo hat ein Musik-Projekt ausgeschrieben. Jede Musikerin, jeder Musiker der Stadt hat sich dazu anmelden koennen, aber nur 35 sind dann am Ende ausgewaehlt worden. Man hat einfach einen Musik-Lebenslauf schreiben und auf eine Antwort warten muessen. Das habe ich natuerlich gemacht und so darf ich heute im Palazzo Steri mit 34 anderen Musikern gemeinsam musizieren. Wir fuehren ein aeusserst interessantes, aber auch seltsames Stueck auf: Jeder Musiker hat eine Seite auf der sich 53 kleine Abschnitte mit Wiederholungszeichen befinden. Jeder beginnt mit dem ersten Abschnitt, kann aber selbst entscheiden, wann er zum naechsten Abschnitt wechselt und wie lange er den naechsten Abschnitt spielt usw. Wichtig ist, dass man auf die anderen hoert und das man im Rhythmus bleibt. Sonst gibt es keine sonderlichen Regeln, man kann eigentlich alles einbringen, was dazu passt, eine Art Improvisation also. Ausserdem wandern wir im Laufe des Spielens in den ersten Stock des Gebaeudes, allmaehlich, einer nach dem anderen, sodass die Musik im wahrsten Sinne des Wortes nach oben aufsteigt... Es ist ein sehr schoenes Gebaeude in dem wir spielen, eines der Symbole der Stadt und perfekt fuer diesen experimentellen Ohrenschmaus.
Bleiben also nur noch private Schulen. Ich habe 2 gefunden, die mich ansprechen, sie heissen "scuola di musica kandinsky" und "scuola popolare di musica". Ausserdem habe ich den Direktor des Konservatorium via E-mail gefragt, ob er mir nicht verraten koenne, wann die Floetenstunden am Kons stattfinden. Noch habe ich keine Antwort von ihm bekommen, aber vielleicht kann ich auf diese Weise Professoren und Studenten kennenlernen. Ich brauche schliesslich kein Zeugnis oder Zertifikat, nur eine Person, die mir ein bisschen hilft. Wir werden sehen...
Nun zu den guten Nachrichten: Die Universitaet Palermo hat ein Musik-Projekt ausgeschrieben. Jede Musikerin, jeder Musiker der Stadt hat sich dazu anmelden koennen, aber nur 35 sind dann am Ende ausgewaehlt worden. Man hat einfach einen Musik-Lebenslauf schreiben und auf eine Antwort warten muessen. Das habe ich natuerlich gemacht und so darf ich heute im Palazzo Steri mit 34 anderen Musikern gemeinsam musizieren. Wir fuehren ein aeusserst interessantes, aber auch seltsames Stueck auf: Jeder Musiker hat eine Seite auf der sich 53 kleine Abschnitte mit Wiederholungszeichen befinden. Jeder beginnt mit dem ersten Abschnitt, kann aber selbst entscheiden, wann er zum naechsten Abschnitt wechselt und wie lange er den naechsten Abschnitt spielt usw. Wichtig ist, dass man auf die anderen hoert und das man im Rhythmus bleibt. Sonst gibt es keine sonderlichen Regeln, man kann eigentlich alles einbringen, was dazu passt, eine Art Improvisation also. Ausserdem wandern wir im Laufe des Spielens in den ersten Stock des Gebaeudes, allmaehlich, einer nach dem anderen, sodass die Musik im wahrsten Sinne des Wortes nach oben aufsteigt... Es ist ein sehr schoenes Gebaeude in dem wir spielen, eines der Symbole der Stadt und perfekt fuer diesen experimentellen Ohrenschmaus.
Sonntag, 20. September 2009
Dieses Wochenende hab ich mit der ganzen Patchwork Family, naemlich mit Betty, Giovanni, Mirko, Alessio, Chiario und Dario verbracht. --> Chiara und Dario sind Giovannis Kinder und Giovanni ist Bettys Freund und Betty ist meine Gastmama und Mirko und Alessio sind Bettys Kinder.
Ich haette nicht muessen, aber ich wollte endlich einmal das Haus von Giovanni sehen... Ein Haus mitten im Wald, wunderbar idyllisch, ein Hund der im Garten spielt und mal zur Abwechslung alles gruen rund herum. Obwohl Chiara (5) und Dario (14) die meiste Zeit bei der Mutter wohnen, haben sie auch in diesem Haus voll ausgestattete Zimmer. Die beiden sind viel ruhiger als Ale und Mirko, daran haette ich mich gewoehnen koennen...
Nach dem Aufstehen, so um 13 Uhr, hab ich heute mit den beiden kleineren Kindern einen Spaziergang gemacht, spaeter haben mir die groesseren ein sizilianisches Kartenspiel beigebracht, eine Mischung zwischen Oanadreissgaln und Memory, im Design von Tarot-Karten.
Alle 4 Kinder duerfen im Allgemeinen sehr viel Zeit vorm Computer, Fernseher oder mit Videospielen verbringen und gestern waere ich deshalb beinahe ausgezuckt... Betty, Giovanni und ich haben uns einen Film angesehen, hinter mir ist Alessio mit seinem Nintendo gewesen und Chiara mit ihrem rosaroten Irgendwas-Computer, links von mir MIrko mit seiner Playstation Portable und rechts von mir Dario vorm Computer. Aus der einen Ecke Motorgeraeusche und Schuesse, aus der andern BlingBling, DongDong, PangPang und ganz nebenbei haett ich mich noch auf einen Film konzentrieren sollen...
Da hab ich mir echt gedacht: "WO ist das gute alte Mensch aergere dich nicht" geblieben??
(Auf den Fots seht ihr Mirko und Chiara und die wunderbare Aussicht, die man bei einem Spaziergang in San Martino hat...)
Donnerstag, 17. September 2009
Buona sera! Fuer heute gibt es eine sehr lange Geschichte...
Ich habe euch ja erzahlt, dass ich schon einmal in einer evangelischen Messe war. Nun noch einmal mit mehr Details: Die Messe findet in einer Halle statt, nicht in einer richtigen Kirche. Es gibt eine eigene "Kirchenband", die zu Beginn und am Ende "moderne" Musik spielt. Zwischendurch wird nur gepraedigt, es gibt aber auch Leute, die auf die (sagen wir einfach) Buehne kommen und Wichtiges zu preiszugeben haben. Z.B. Ein Paar, das die ganze Gemeinschaft zur Hochzeit einlaedt oder eine Frau, die vor der ganzen Gemeinschaft Jesus dankt, weil ihr Mann endlich aus dem Koma erwacht ist oder Muetter, die Probleme haben usw. Waehrend der Messe kann man einfach aufstehen und aufs Klo gehen, auch die Kinder koennen herum gehen und Kekse essen, es wird geklatscht, teilweise geredet-alles kein Problem. -->Eine aeusserst familiaere Angelegenheit also, dem Leben sehr nahe, wie die Evangelisten hier selbst sagen...
Marinella (das andere Kindermaedchen) hat mir auch erzaehlt, dass es viele Gruppen gibt, die sich regelmaessig zum Beten treffen und dass auch ihre Tante solche Kreise veranstaltet.
Heute hat sie mich dann zu ihrer Tante eingeladen und weil sie ein so herzensguter Mensch ist und ihr anscheinend viel am Herzen gelegen ist, hab ich ihr die Freude gemacht und bin mitgegangen.... Wir haben 2 Stunden nur ueber den evangelischen Glauben geredet...
Die Tante hat gesagt, dass ihr Glaube ein sehr lebendiger ist, weil er das echte Leben wiederspiegelt. Dann hat sie mir Stellen aus der Bibel zitiert, Anleitungen, wie man "neu geboren" werden kann, wie man feinfuehlig fuer die Stimme Gottes werden kann... Sie hat mich gefragt, ob ich daran glaube, dass in der Bibel die Worte Gottes stehen und ich habe gesagt, ja, das glaube ich schon. (In Wahrheit glaube ich, dass in der Bibel einfache Geschichten stehen, wie in einem Maerchenbuch. Ich wollte aber nicht schon zu Beginn zu Diskutieren anfangen, ich wollte alles hoeren, was sie ueber ihren Glauben zu sagen hat.)
Sie hat gemeint, dass man nur durch Jesus zu Gott kommen kann, dass er unser Kommunikationsmittel ist, dass wir ihn finden muessen und erst dann in Sicherheit sind.
Ich: Nein, dass glaube ich nicht. Diese Ansicht gefaellt mir nicht. Es muessen auch andere Religionen anerkannt werden.
Sie: Ich habe nichts gegen andere Religionen, aber nur durch Jesus kommt man zu Gott. Wir lehnen es ab, jemanden fuer schlechte Taten zu verurteilen und fuer gute zu belohnen. Fuer uns zaehlt, dass man mit Jesus lebt. Wenn man mit Jesus lebt, lebt man im EInklang mit der Welt. Man kann aber nur im Kleinen anfangen. Wie ein kleines Kind erst nach und nach feste Nahrung essen kann, kann auch der Glaube nicht auf einmal ueber dich kommen.
Ich: Ist es dann dasselbe, wenn ich meinem Glueck danke, fuer jeden schoenen Tag, wenn ich mich bei der Sonne bedanke, nicht bei einem richtigen Gott?
Sie: Ja, warum nicht, das ist so aehnlich. Du kannst Jesus auch um alles bitten und wie dein Vater wird auch er dir Wuensche erfuellen, die er fuer richtig ansieht. Wenn du z.B. ein Auto brauchst um in die Kirche, in die Schule oder zur Arbeit zu fahren, dann bitte Jesus um ein Auto. Nicht um einen Ferrari oder Porsche, einfach um ein normales Auto, das seinen Zweck erfuellt.
Ich: Was haltest du vom Papst??
Sie: Ich mag ihn nicht. Viel zu viele oede Regeln.
Ich: auch ich mag ihn nicht. Zum Beispiel ist es fuer mich ueberhaupt kein Problem, wenn eine Frau eine Frau liebt, oder ein Mann einen Mann.
Sie: Na ja, das ist etwas anderes. In der Bibel steht ausdruecklich, dass das nicht moeglich ist. Gott hat die Menschen erschaffen, um sich fortzupflanzen. Natuerlich gibt es Katastrophen und Krankheiten, aber das sind die Konsequenzen des Boesen des Menschen. Der Mensch ist von Natur aus boese, aber wenn er im SInne Jesus lebt....
Ich: Nein, nein, nein! Homosexualitaet ist doch keine Krankheit.
Sie: Aber du hast doch gesagt, dass du glaubst, dass in der Bibel die Worte Gottes stehen?!
Ich: Ja das habe ich, aber die Zeiten aendern sich und deshalb muss sich auch die Bibel aendern.
Sie: Mein Kind, ich kann dich verstehen. Du bist noch jung, in der Schule haben sie dir gesagt, dass es kein Problem ist, homosexuell zu sein. Wenn du aber Jesus gefunden hast, dann kehrt er in dich, du wirst neu goboren. Das soll heissen, selbst ein Homosexueller wird wieder normal.
Ich: Nein, daran glaube ich nicht.
Sie: Trinken, Rauchen, Ausgehen, Homosexuelle- all das sind Krankheiten, sie zeugen kein neues Leben, sie sind das Boese, sie sind der Teufel.
Ich will dich nicht ueberfordern. Wenn du auf Jesus hoeren willst, wenn du in seinem Glauben leben willst, dann beginn doch einfach damit, ihn des Morgens zu gruessen oder mit ihm zu sprechen. Frag ihn doch, was er fuer dich an diesem Tag geplant hat, was du fuer ihn tun sollst.
Ich: Es tut mir leid, aber ich weiss nicht, ob du meinen Glauben verstehen kannst... Er ist weder christlich, noch evangelisch, er ist mein eigener...
Sie: Ja, ich kann dich verstehen, aber.... blablablablabla
An dieser letzten Stelle muss ich euch gestehen: Ich hab ihr einfach nicht mehr zugehoert und so kindisch es klingen mag, mit meinen Fingern und Zaehen Hexenkreuze gemacht. Ich wollte nicht, dass all diese Dinge, in mich eindringen, ich wollte von keinem Teufel hoeren und von keinen Krankheiten.
Schoen fuer all die vielen Leute, die eine so standhafte Gemeinschaft gefunden haben. Aber fuer mich is dieser Glauben nix!
Ich habe euch ja erzahlt, dass ich schon einmal in einer evangelischen Messe war. Nun noch einmal mit mehr Details: Die Messe findet in einer Halle statt, nicht in einer richtigen Kirche. Es gibt eine eigene "Kirchenband", die zu Beginn und am Ende "moderne" Musik spielt. Zwischendurch wird nur gepraedigt, es gibt aber auch Leute, die auf die (sagen wir einfach) Buehne kommen und Wichtiges zu preiszugeben haben. Z.B. Ein Paar, das die ganze Gemeinschaft zur Hochzeit einlaedt oder eine Frau, die vor der ganzen Gemeinschaft Jesus dankt, weil ihr Mann endlich aus dem Koma erwacht ist oder Muetter, die Probleme haben usw. Waehrend der Messe kann man einfach aufstehen und aufs Klo gehen, auch die Kinder koennen herum gehen und Kekse essen, es wird geklatscht, teilweise geredet-alles kein Problem. -->Eine aeusserst familiaere Angelegenheit also, dem Leben sehr nahe, wie die Evangelisten hier selbst sagen...
Marinella (das andere Kindermaedchen) hat mir auch erzaehlt, dass es viele Gruppen gibt, die sich regelmaessig zum Beten treffen und dass auch ihre Tante solche Kreise veranstaltet.
Heute hat sie mich dann zu ihrer Tante eingeladen und weil sie ein so herzensguter Mensch ist und ihr anscheinend viel am Herzen gelegen ist, hab ich ihr die Freude gemacht und bin mitgegangen.... Wir haben 2 Stunden nur ueber den evangelischen Glauben geredet...
Die Tante hat gesagt, dass ihr Glaube ein sehr lebendiger ist, weil er das echte Leben wiederspiegelt. Dann hat sie mir Stellen aus der Bibel zitiert, Anleitungen, wie man "neu geboren" werden kann, wie man feinfuehlig fuer die Stimme Gottes werden kann... Sie hat mich gefragt, ob ich daran glaube, dass in der Bibel die Worte Gottes stehen und ich habe gesagt, ja, das glaube ich schon. (In Wahrheit glaube ich, dass in der Bibel einfache Geschichten stehen, wie in einem Maerchenbuch. Ich wollte aber nicht schon zu Beginn zu Diskutieren anfangen, ich wollte alles hoeren, was sie ueber ihren Glauben zu sagen hat.)
Sie hat gemeint, dass man nur durch Jesus zu Gott kommen kann, dass er unser Kommunikationsmittel ist, dass wir ihn finden muessen und erst dann in Sicherheit sind.
Ich: Nein, dass glaube ich nicht. Diese Ansicht gefaellt mir nicht. Es muessen auch andere Religionen anerkannt werden.
Sie: Ich habe nichts gegen andere Religionen, aber nur durch Jesus kommt man zu Gott. Wir lehnen es ab, jemanden fuer schlechte Taten zu verurteilen und fuer gute zu belohnen. Fuer uns zaehlt, dass man mit Jesus lebt. Wenn man mit Jesus lebt, lebt man im EInklang mit der Welt. Man kann aber nur im Kleinen anfangen. Wie ein kleines Kind erst nach und nach feste Nahrung essen kann, kann auch der Glaube nicht auf einmal ueber dich kommen.
Ich: Ist es dann dasselbe, wenn ich meinem Glueck danke, fuer jeden schoenen Tag, wenn ich mich bei der Sonne bedanke, nicht bei einem richtigen Gott?
Sie: Ja, warum nicht, das ist so aehnlich. Du kannst Jesus auch um alles bitten und wie dein Vater wird auch er dir Wuensche erfuellen, die er fuer richtig ansieht. Wenn du z.B. ein Auto brauchst um in die Kirche, in die Schule oder zur Arbeit zu fahren, dann bitte Jesus um ein Auto. Nicht um einen Ferrari oder Porsche, einfach um ein normales Auto, das seinen Zweck erfuellt.
Ich: Was haltest du vom Papst??
Sie: Ich mag ihn nicht. Viel zu viele oede Regeln.
Ich: auch ich mag ihn nicht. Zum Beispiel ist es fuer mich ueberhaupt kein Problem, wenn eine Frau eine Frau liebt, oder ein Mann einen Mann.
Sie: Na ja, das ist etwas anderes. In der Bibel steht ausdruecklich, dass das nicht moeglich ist. Gott hat die Menschen erschaffen, um sich fortzupflanzen. Natuerlich gibt es Katastrophen und Krankheiten, aber das sind die Konsequenzen des Boesen des Menschen. Der Mensch ist von Natur aus boese, aber wenn er im SInne Jesus lebt....
Ich: Nein, nein, nein! Homosexualitaet ist doch keine Krankheit.
Sie: Aber du hast doch gesagt, dass du glaubst, dass in der Bibel die Worte Gottes stehen?!
Ich: Ja das habe ich, aber die Zeiten aendern sich und deshalb muss sich auch die Bibel aendern.
Sie: Mein Kind, ich kann dich verstehen. Du bist noch jung, in der Schule haben sie dir gesagt, dass es kein Problem ist, homosexuell zu sein. Wenn du aber Jesus gefunden hast, dann kehrt er in dich, du wirst neu goboren. Das soll heissen, selbst ein Homosexueller wird wieder normal.
Ich: Nein, daran glaube ich nicht.
Sie: Trinken, Rauchen, Ausgehen, Homosexuelle- all das sind Krankheiten, sie zeugen kein neues Leben, sie sind das Boese, sie sind der Teufel.
Ich will dich nicht ueberfordern. Wenn du auf Jesus hoeren willst, wenn du in seinem Glauben leben willst, dann beginn doch einfach damit, ihn des Morgens zu gruessen oder mit ihm zu sprechen. Frag ihn doch, was er fuer dich an diesem Tag geplant hat, was du fuer ihn tun sollst.
Ich: Es tut mir leid, aber ich weiss nicht, ob du meinen Glauben verstehen kannst... Er ist weder christlich, noch evangelisch, er ist mein eigener...
Sie: Ja, ich kann dich verstehen, aber.... blablablablabla
An dieser letzten Stelle muss ich euch gestehen: Ich hab ihr einfach nicht mehr zugehoert und so kindisch es klingen mag, mit meinen Fingern und Zaehen Hexenkreuze gemacht. Ich wollte nicht, dass all diese Dinge, in mich eindringen, ich wollte von keinem Teufel hoeren und von keinen Krankheiten.
Schoen fuer all die vielen Leute, die eine so standhafte Gemeinschaft gefunden haben. Aber fuer mich is dieser Glauben nix!
Sonntag, 13. September 2009
Heute Morgen war ich vor der Sonne schon am Meer :) Ich bin den Strand entlang gegangen, habe wie immer nach angeschwemten Besonderheiten gesucht und immerhin einen minikleinen klitzernden Fisch gefunden... Ich bin bis zu dem Punkt gelaufen, an dem die kleinen Fischerboote anlegen, habe mich hingesetzt, die Moewen und Fischer beobachtet und einfach so vor mich hingetraeumt...
Das Foto mit der Moewe ist speziell fuer Mama... Anna und ich haben als Kinder unzaehlige Filme verknipst um Stoerche oder Flugzeuge am Himmel zu fotografieren. Mama hat sich verstaendlicherweise geaergert, weil die Fotos alle einfach blau gewesen sind und nur mit besonderem Geschick irgendwo ein kleiner schwarzer Punkt, das heisst ein Vogel oder Flugzeug, entdeckt werden hat koennen.
Am Donnerstag beginnt fuer die Kinder die Schule, dann habe ich sehr viel Zeit meinen Interessen und Hobbies nachzugehen. Ich bin so neugierig auf alles und jeden und moechte einfach alles kennen lernen, alles aufsaugen. Schon jetzt habe ich so viel schoenes erlebt, so schoene Momente erlebt und alle haette ich sie gerne irgendwie gespeichert. Doch es haette wohl mindestens 4 Hofmaler Maria Theresias gebraucht, um all diese Faszination einzufangen...
Gestern z.B. war ich mit vier Maennern vom Reitstall fuer 4,5 Stunden ausreiten. WIr sind im wahrsten Sinne ueber Stock und Stein geritten.... auf ausgeschwemmten Wegen, durch Waelder, steil hinauf, durch eine Landschaft, die ich nur aus "Der Koenig der Loewen" kenne. Ueberall nur Pinienbaeume, der Boden orange vom ausgetrockneten Gras, ein Duft von Honig in der Luft (hat mich an Opa denken lassen), hier und da ein bellender Hund, eine Herde Ziegen mit ihrem Hirten, stehengelassene, kaputte Autos, verlassene Haeuser und Huetten, Kuehe mitten in der Wildnis...
Leider kann ich mich nicht mehr erinnern, wie der Huegel heisst, auf den wir geritten sind, aber ich hatte eine Aussicht, wie man sie von Ansichtskarten kennt... Ganz Palermo, das Meer und all die Huegel rund herum, die Siedlungen auf den Huegeln- einfach wunderschoen! Und wie schon gesagt, unmoeglich in ein kleines Foto zu quetschen...
Statt Fichten gibt es hier sehr viele Palmen und anstatt normaler Wespen, riesige, furchterregende Wespen... Es gibt eine harmlose Spinnenart, die auch schwarz-weiss gestreift ist und viele, verdammt schnelle, kleine Eidechsen...
Das Foto mit der Moewe ist speziell fuer Mama... Anna und ich haben als Kinder unzaehlige Filme verknipst um Stoerche oder Flugzeuge am Himmel zu fotografieren. Mama hat sich verstaendlicherweise geaergert, weil die Fotos alle einfach blau gewesen sind und nur mit besonderem Geschick irgendwo ein kleiner schwarzer Punkt, das heisst ein Vogel oder Flugzeug, entdeckt werden hat koennen.
Am Donnerstag beginnt fuer die Kinder die Schule, dann habe ich sehr viel Zeit meinen Interessen und Hobbies nachzugehen. Ich bin so neugierig auf alles und jeden und moechte einfach alles kennen lernen, alles aufsaugen. Schon jetzt habe ich so viel schoenes erlebt, so schoene Momente erlebt und alle haette ich sie gerne irgendwie gespeichert. Doch es haette wohl mindestens 4 Hofmaler Maria Theresias gebraucht, um all diese Faszination einzufangen...
Gestern z.B. war ich mit vier Maennern vom Reitstall fuer 4,5 Stunden ausreiten. WIr sind im wahrsten Sinne ueber Stock und Stein geritten.... auf ausgeschwemmten Wegen, durch Waelder, steil hinauf, durch eine Landschaft, die ich nur aus "Der Koenig der Loewen" kenne. Ueberall nur Pinienbaeume, der Boden orange vom ausgetrockneten Gras, ein Duft von Honig in der Luft (hat mich an Opa denken lassen), hier und da ein bellender Hund, eine Herde Ziegen mit ihrem Hirten, stehengelassene, kaputte Autos, verlassene Haeuser und Huetten, Kuehe mitten in der Wildnis...
Leider kann ich mich nicht mehr erinnern, wie der Huegel heisst, auf den wir geritten sind, aber ich hatte eine Aussicht, wie man sie von Ansichtskarten kennt... Ganz Palermo, das Meer und all die Huegel rund herum, die Siedlungen auf den Huegeln- einfach wunderschoen! Und wie schon gesagt, unmoeglich in ein kleines Foto zu quetschen...
Statt Fichten gibt es hier sehr viele Palmen und anstatt normaler Wespen, riesige, furchterregende Wespen... Es gibt eine harmlose Spinnenart, die auch schwarz-weiss gestreift ist und viele, verdammt schnelle, kleine Eidechsen...
Mittwoch, 9. September 2009
Hihihihi, ich war heute reiten!! :)
Es gibt also tatsaechlich einen Reitstall, der nur 5 Minuten (mit dem Fahrrad) von mir entfernt ist. Die Anlage macht einen sehr gepflaegten Eindruck, doch da es keine Gruenflaechen gibt, sehen auch die Weiden dementsprechend anders aus als bei uns: braun bis orange, viele Baumstuempfe, trockener Boden...
Bettys Schwester hat mir einen Termin fuer einen Ausritt organisiert, aber da mich die Leute dort noch nie zuvor gesehen haben, hab ich ihnen beweisen muessen, dass ich reiten kann. Sie haben mich also auf ein Pferd gesetzt, auf den Freiplatz geschickt und gesagt, dass ich einfach ein paar Runden "drehen" solle... Das Pferd wollte ueberhaupt nicht weiter gehen und vom Trab wagte ich gar nicht zu traeumen. Doch ich hab nicht aufgegeben. Ich hab mir gedacht, dass vielleicht alle sizilianischen Pferde so sind, dass vielleicht auch sie nie unter Stress stehen und ich ihnen erst einmal zeigen muss, was Reiten ist... Ich hab es also in den Trab geschafft, hab grosse und kleine Touren gemacht und andere simple Figuren, bin ueber die Stangen getrabt, die am Boden lagen usw. Es war wirklich nicht leicht das Pferd im Schwung zu halten, und als es dann endlich nachgab und locker zu scheinen schien, war ich uebergluecklich.
Spaeter hat mich der Reitlehrer sehr gelobt, und mir erklaert, dass er mir ein besonders muehsames Pferd gegeben hat, um mich zu testen und dass es schon schnellere auch gibt.
Caffè significa Espresso. Ich weiss nicht, ob ihr das vorher schon gewusst habt oder nicht, aber mir sind noch ein paar Kleinigkeiten eingefallen:
1)Mit Kaffee meinen die Italiener immer Espresso. Hier trinken dieses kleine Schlueckchen die meisten Leute mit sehr sehr sehr viel Zucker, was mir persoenlich so vorkommt wie Zucker mit einem Troepfchen Kaffee...
2) Wenn jemand gerne und brav isst, nennt man ihn/sie una buona forchetta= eine gute Gabel
3) Wenn es regnet und darauf die Sonne scheint, sagt man, dass sich die Hexe kaemmt. =la strega si pettina
Es gibt also tatsaechlich einen Reitstall, der nur 5 Minuten (mit dem Fahrrad) von mir entfernt ist. Die Anlage macht einen sehr gepflaegten Eindruck, doch da es keine Gruenflaechen gibt, sehen auch die Weiden dementsprechend anders aus als bei uns: braun bis orange, viele Baumstuempfe, trockener Boden...
Bettys Schwester hat mir einen Termin fuer einen Ausritt organisiert, aber da mich die Leute dort noch nie zuvor gesehen haben, hab ich ihnen beweisen muessen, dass ich reiten kann. Sie haben mich also auf ein Pferd gesetzt, auf den Freiplatz geschickt und gesagt, dass ich einfach ein paar Runden "drehen" solle... Das Pferd wollte ueberhaupt nicht weiter gehen und vom Trab wagte ich gar nicht zu traeumen. Doch ich hab nicht aufgegeben. Ich hab mir gedacht, dass vielleicht alle sizilianischen Pferde so sind, dass vielleicht auch sie nie unter Stress stehen und ich ihnen erst einmal zeigen muss, was Reiten ist... Ich hab es also in den Trab geschafft, hab grosse und kleine Touren gemacht und andere simple Figuren, bin ueber die Stangen getrabt, die am Boden lagen usw. Es war wirklich nicht leicht das Pferd im Schwung zu halten, und als es dann endlich nachgab und locker zu scheinen schien, war ich uebergluecklich.
Spaeter hat mich der Reitlehrer sehr gelobt, und mir erklaert, dass er mir ein besonders muehsames Pferd gegeben hat, um mich zu testen und dass es schon schnellere auch gibt.
Caffè significa Espresso. Ich weiss nicht, ob ihr das vorher schon gewusst habt oder nicht, aber mir sind noch ein paar Kleinigkeiten eingefallen:
1)Mit Kaffee meinen die Italiener immer Espresso. Hier trinken dieses kleine Schlueckchen die meisten Leute mit sehr sehr sehr viel Zucker, was mir persoenlich so vorkommt wie Zucker mit einem Troepfchen Kaffee...
2) Wenn jemand gerne und brav isst, nennt man ihn/sie una buona forchetta= eine gute Gabel
3) Wenn es regnet und darauf die Sonne scheint, sagt man, dass sich die Hexe kaemmt. =la strega si pettina
Dienstag, 8. September 2009
Die Italiener nennen sich uebrigens tatsaechlich gegenseitig amore mio, und auch gibt es den Kosenamen mio tesoro, was mein Schatz heisst.
In Palermo gibt es viel Verkehr und viele, viele Autos... Meine Gastmama und ihr Freund haben beispielsweise auch jeweils 2 Autos, ein kleines altes fuer die Stadt und ein grosses fuer die Familie...
Als oeffentliches Verkehrsmittel gibt es nur den Bus und auf den ist nur selten Verlass, er kommt beinahe immer zu spaet. Trotzdem hab ich einen Busausweis :)
Heute bin ich zum ersten Mal laufen gegangen und mir hat doch tatsaechlich, so klischeehaft es klingen mag, ein Bursch vom Auto aus "Ciao Bella" zugerufen. Das mag ich gar nicht.
Morgen fahr ich mit den Kindern und ihrer Tante Simona in einen Reitstall und vielleicht kann ich dort schon bald regelmaessig reiten gehen...
In Palermo gibt es viel Verkehr und viele, viele Autos... Meine Gastmama und ihr Freund haben beispielsweise auch jeweils 2 Autos, ein kleines altes fuer die Stadt und ein grosses fuer die Familie...
Als oeffentliches Verkehrsmittel gibt es nur den Bus und auf den ist nur selten Verlass, er kommt beinahe immer zu spaet. Trotzdem hab ich einen Busausweis :)
Heute bin ich zum ersten Mal laufen gegangen und mir hat doch tatsaechlich, so klischeehaft es klingen mag, ein Bursch vom Auto aus "Ciao Bella" zugerufen. Das mag ich gar nicht.
Morgen fahr ich mit den Kindern und ihrer Tante Simona in einen Reitstall und vielleicht kann ich dort schon bald regelmaessig reiten gehen...
Montag, 7. September 2009
Die ersten Eindruecke
Halli hallo, meine Lieben!
Mit einem Tag Verspaetung bin ich am Mittwoch, dem 2.9.2009 in Sizilien angekommen. Ich wollte eingentlich schon am Dienstag mit Skyeurope fliegen, aber wie ihr wisst, sind diese pleite gegangen...
Ich bin hier in einer Art Mariatrost Palermos, also nicht direkt im Zentrum und wohne gemeinsam mit Betty (meine Gastmama), Alessio (8 anni) e Mirko (5 anni) im ersten Stock eines schoenen Hauses. Betty ist sehr sympatisch und lieb und tut alles, damit ich mich wohl fuehle. Die Kinder sind sehr aufgedreht und streiten viel, aber wenn es allzu heftig wird, weiss ich mir schon zu helfen... :)
Ich habe schon einige Leute kennen gelernt und bin auch schon ausgegangen. Statt Kebapstandln gibt es hier so genannte Cornetterias, die in den fruehen Morgenstunden aufgesucht werden. Dort gibts Broetchen, warm oder kalt, pikant oder suess, gefuellt oder nicht.
Samstags und sonntags gibt es Gruppen von Jugendlichen, natuerlich auch von Erwachsenen, die gemeinsam in die Kirche gehen. Und weil ich ja so neugierig bin und alles kennenlernen will, bin ich gestern mit so einer Gruppe mitgegangen... Es war eine evangelische Messe, nicht in einer richtigen Kirche, vielmehr in einer einfachen Halle. Am Anfang und am Ende gab es "moderne" Musik, dazwischen wurde ausschliesslich gepraedigt.
Und nach der Kirche sind wir, wie es ueblich ist, in einer Gruppe von 30 Leuten in eine Panineria gegangen... Ein aeusserst aufwendiges Unterfangen. Man wartet immer und ueberall, bis die Gruppe endlich vollstaendig ist. Doch man hat ja auch Zeit! :)
Tagsueber sind die Strassen beinahe leer, selbst den Einheimischen ist es zu heiss... Erst in der Nacht ist alles voller Menschen, alles voller Verkehr. Geparkt wird so wie so ueberall, ob am Gehsteig oder auf der Kreuzung, ganz egal. Man dreht ueberall um und ich hab noch niemanden gesehen, der sich anschnallt...
Zum Fruehstueck gibts nur Suesses. Kekse, eine Art Milchbroetchen mit Schokolade, Cornflakes, Kuchen, Nutella...
Mittags ist dann Zeit fuer Pasta. Wirklich, es gibt jeden Tag zu Mittag Pasta.
Und am Abend, so zwischen 21 und 22 Uhr wird dann erst so richtig gegessen: Fleisch, Gebackenes, nur wenig Gemuese, Weissbrot und alles moeglichst fett.
Aber ich bin mir sicher, dass ich das gewohnt werden kann ;-)
A presto, Magda
Mit einem Tag Verspaetung bin ich am Mittwoch, dem 2.9.2009 in Sizilien angekommen. Ich wollte eingentlich schon am Dienstag mit Skyeurope fliegen, aber wie ihr wisst, sind diese pleite gegangen...
Ich bin hier in einer Art Mariatrost Palermos, also nicht direkt im Zentrum und wohne gemeinsam mit Betty (meine Gastmama), Alessio (8 anni) e Mirko (5 anni) im ersten Stock eines schoenen Hauses. Betty ist sehr sympatisch und lieb und tut alles, damit ich mich wohl fuehle. Die Kinder sind sehr aufgedreht und streiten viel, aber wenn es allzu heftig wird, weiss ich mir schon zu helfen... :)
Ich habe schon einige Leute kennen gelernt und bin auch schon ausgegangen. Statt Kebapstandln gibt es hier so genannte Cornetterias, die in den fruehen Morgenstunden aufgesucht werden. Dort gibts Broetchen, warm oder kalt, pikant oder suess, gefuellt oder nicht.
Samstags und sonntags gibt es Gruppen von Jugendlichen, natuerlich auch von Erwachsenen, die gemeinsam in die Kirche gehen. Und weil ich ja so neugierig bin und alles kennenlernen will, bin ich gestern mit so einer Gruppe mitgegangen... Es war eine evangelische Messe, nicht in einer richtigen Kirche, vielmehr in einer einfachen Halle. Am Anfang und am Ende gab es "moderne" Musik, dazwischen wurde ausschliesslich gepraedigt.
Und nach der Kirche sind wir, wie es ueblich ist, in einer Gruppe von 30 Leuten in eine Panineria gegangen... Ein aeusserst aufwendiges Unterfangen. Man wartet immer und ueberall, bis die Gruppe endlich vollstaendig ist. Doch man hat ja auch Zeit! :)
Tagsueber sind die Strassen beinahe leer, selbst den Einheimischen ist es zu heiss... Erst in der Nacht ist alles voller Menschen, alles voller Verkehr. Geparkt wird so wie so ueberall, ob am Gehsteig oder auf der Kreuzung, ganz egal. Man dreht ueberall um und ich hab noch niemanden gesehen, der sich anschnallt...
Zum Fruehstueck gibts nur Suesses. Kekse, eine Art Milchbroetchen mit Schokolade, Cornflakes, Kuchen, Nutella...
Mittags ist dann Zeit fuer Pasta. Wirklich, es gibt jeden Tag zu Mittag Pasta.
Und am Abend, so zwischen 21 und 22 Uhr wird dann erst so richtig gegessen: Fleisch, Gebackenes, nur wenig Gemuese, Weissbrot und alles moeglichst fett.
Aber ich bin mir sicher, dass ich das gewohnt werden kann ;-)
A presto, Magda
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