Leider ist es doch nicht so einfach eine passende Musikschule zu finden, wie ich mir das vorgestellt habe... Zuerst bin ich ins Konservatorium gegangen: "Tut mir leid, Signora, aber die Aufnahmspruefungen haben schon im April stattgefunden und sie koennen jetzt nicht mehr einsteigen." Dann hab ich angefangen, nach der Musikuni zu suchen. Da es aber mehrere verstraeute Uni-Einrichtungen in der Stadt gibt, bin ich einfach in ein Gebaeude nahe dem Konservatorium gegangen, auf dem "Università delgli studi" gestanden ist. Ich bin in der Ausbildungsstaette fuer Architektur gelandet. Das hat aber gar nichts gemacht, denn auch die Leute dort haben mir sagen koennen, dass es auf der Uni in Palermo gar keine Instrumentalkurse gibt, sondern nur Musikgeschichte...
Bleiben also nur noch private Schulen. Ich habe 2 gefunden, die mich ansprechen, sie heissen "scuola di musica kandinsky" und "scuola popolare di musica". Ausserdem habe ich den Direktor des Konservatorium via E-mail gefragt, ob er mir nicht verraten koenne, wann die Floetenstunden am Kons stattfinden. Noch habe ich keine Antwort von ihm bekommen, aber vielleicht kann ich auf diese Weise Professoren und Studenten kennenlernen. Ich brauche schliesslich kein Zeugnis oder Zertifikat, nur eine Person, die mir ein bisschen hilft. Wir werden sehen...
Nun zu den guten Nachrichten: Die Universitaet Palermo hat ein Musik-Projekt ausgeschrieben. Jede Musikerin, jeder Musiker der Stadt hat sich dazu anmelden koennen, aber nur 35 sind dann am Ende ausgewaehlt worden. Man hat einfach einen Musik-Lebenslauf schreiben und auf eine Antwort warten muessen. Das habe ich natuerlich gemacht und so darf ich heute im Palazzo Steri mit 34 anderen Musikern gemeinsam musizieren. Wir fuehren ein aeusserst interessantes, aber auch seltsames Stueck auf: Jeder Musiker hat eine Seite auf der sich 53 kleine Abschnitte mit Wiederholungszeichen befinden. Jeder beginnt mit dem ersten Abschnitt, kann aber selbst entscheiden, wann er zum naechsten Abschnitt wechselt und wie lange er den naechsten Abschnitt spielt usw. Wichtig ist, dass man auf die anderen hoert und das man im Rhythmus bleibt. Sonst gibt es keine sonderlichen Regeln, man kann eigentlich alles einbringen, was dazu passt, eine Art Improvisation also. Ausserdem wandern wir im Laufe des Spielens in den ersten Stock des Gebaeudes, allmaehlich, einer nach dem anderen, sodass die Musik im wahrsten Sinne des Wortes nach oben aufsteigt... Es ist ein sehr schoenes Gebaeude in dem wir spielen, eines der Symbole der Stadt und perfekt fuer diesen experimentellen Ohrenschmaus.
Samstag, 26. September 2009
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