Die Christbaeume in den Haeusern werden schon zu Adventbeginn in den Haeusern aufgestellt und statt Weihnachtskeksen gibt es eine Art Weihnachts-Guglhupf, der sich Pandoro nennt. Der Pandoro ist quasi doppelt so hoch wie ein normaler Guglhupf und kann mit Rosinen, Schokolade, Vanille oder einer anderen Creme gefuellt sein. Verpackt in bunten Schachteln findet man ihn waehrend der Adventzeit in den Supermaerkten.
Waehrend der Adventzeit trifft man sich, so wie bei uns, zum Karten spielen. Zuerst isst man gemeinsam (meist Pizza und Pandoro), danach spielt man. Ich persoenlich spiele nicht so besonders gerne um Geld, aber um mich den sizilianischen Braeuchen anzupassen, spiele ich hin und wieder mit. Mein Lieblingsspiel heisst "Minimo o Massimo".
In der Nacht vom 24. auf den 25. kommt der Weihnachtsmann (Babbo Natale). Alle schauen mich verwundert an, wenn ich ihnen von unserem Christkind erzaehle... Der Weihnachtsmann sei doch international!
Der Adventkalender ist nicht besonders verbreitet. Ich glaube, "meine" zwei Burschen koennten gar nicht damit umgehen. Sie wuerden alle Fenster auf einmal aufreissen, trotz jeglichem Erklaerungsversuch. Und auch einen Adventkranz kennen sie hier nicht.
Am 6. Jaenner kommt die Hexe Befana durch den Schornstein gesprungen, die braven Kindern Suesses, schlimmen Kindern Russ bringt. Mit diesem Tag ist auch die Zeit des Kartenspielens vorbei.
Montag, 21. Dezember 2009
Montag, 14. Dezember 2009
Freitag, 4. Dezember 2009
Fotos...
Montag, 30. November 2009
Ballarò
Um die Stadt so richtig kennenzulernen, muss man des Nachts durch ihre Strassen ziehen...
Ab 22 Uhr ist alles voller Menschen. Nahe dem Theater Massimo gibt es eine Strasse mit Bars, wo sich viele Leute zum Aperitiv treffen oder auf ein Glas Wein, nahe "Quattro Canti" hingegen gibt es viele Studenten-Lokale und Diskotheken. In Via Candelai ist immer was los, sogar sonntags, und man bekommt ein 66cl-Bier um nur 2€.
Mein Lieblingsplatz jedoch ist Ballarò... Tagsueber befindet sich dort ein Markt, abends Menschen aller Art. Studenten, Leute der Strasse, Musiker, Alternativler, Punks und ihre Hunde- es gibt Musik, man sitzt gemuetlich beieinander, unterhaelt sich, tanzt und manchmal erklingt eine Gitarre...
Ich liebe diesen Ort. Die Menschen sind so herzlich und unaufdringlich, zwar interessiert, aber nicht neugierig, freundlich und offen.
Vor ca. 2 Wochen habe ich dort Micky kennen gelernt, meinen Hippie-Opa... Ein etwas aelterer Mann mit weissem, lagem Haar, runden Glaesern, der immer weiss wo was los ist.
Am Freitag habe ich dort 2 Oesterreicher getroffen... Der eine, Sascha, ist gebuertiger Grazer und hat sich vor 3 Jahren dazu entschlossen, sein braves Arbeiterleben gegen die Strasse einzutauschen. Seither zieht er mit einem Rucksack auf dem Ruecken durch die Welt.
Der andere, Christoph, ist gebuertiger Niederoesterreicher und hat in ganz Europa Drogen vercheckt. Waehrend seiner Zeit in Barcelona ist dann eine Sizilianerin von ihm schwanger geworden und so hat es auch ihn hierher verschlagen...
Dann gibt es noch Benette, den Strassenmusiker, und seinen Freund Ozzy, die staendig von einem Rudel Hunde begleitet werden.
Und die zwei Bankraeuber Giuseppe und Marco, die eine Bank in Mailand ausrauben wollten. Leider sind sie erwischt worden- der eine hat mir seine Schusswund-Narbe gezeigt. Ganz schoen arg. Jetzt versuchen sie Parfuem auf der Strasse zu verkaufen. Na ja, auch nicht das Wahre. Sie haetten das geschickter anstellen sollen. :-)
Ab 22 Uhr ist alles voller Menschen. Nahe dem Theater Massimo gibt es eine Strasse mit Bars, wo sich viele Leute zum Aperitiv treffen oder auf ein Glas Wein, nahe "Quattro Canti" hingegen gibt es viele Studenten-Lokale und Diskotheken. In Via Candelai ist immer was los, sogar sonntags, und man bekommt ein 66cl-Bier um nur 2€.
Mein Lieblingsplatz jedoch ist Ballarò... Tagsueber befindet sich dort ein Markt, abends Menschen aller Art. Studenten, Leute der Strasse, Musiker, Alternativler, Punks und ihre Hunde- es gibt Musik, man sitzt gemuetlich beieinander, unterhaelt sich, tanzt und manchmal erklingt eine Gitarre...
Ich liebe diesen Ort. Die Menschen sind so herzlich und unaufdringlich, zwar interessiert, aber nicht neugierig, freundlich und offen.
Vor ca. 2 Wochen habe ich dort Micky kennen gelernt, meinen Hippie-Opa... Ein etwas aelterer Mann mit weissem, lagem Haar, runden Glaesern, der immer weiss wo was los ist.
Am Freitag habe ich dort 2 Oesterreicher getroffen... Der eine, Sascha, ist gebuertiger Grazer und hat sich vor 3 Jahren dazu entschlossen, sein braves Arbeiterleben gegen die Strasse einzutauschen. Seither zieht er mit einem Rucksack auf dem Ruecken durch die Welt.
Der andere, Christoph, ist gebuertiger Niederoesterreicher und hat in ganz Europa Drogen vercheckt. Waehrend seiner Zeit in Barcelona ist dann eine Sizilianerin von ihm schwanger geworden und so hat es auch ihn hierher verschlagen...
Dann gibt es noch Benette, den Strassenmusiker, und seinen Freund Ozzy, die staendig von einem Rudel Hunde begleitet werden.
Und die zwei Bankraeuber Giuseppe und Marco, die eine Bank in Mailand ausrauben wollten. Leider sind sie erwischt worden- der eine hat mir seine Schusswund-Narbe gezeigt. Ganz schoen arg. Jetzt versuchen sie Parfuem auf der Strasse zu verkaufen. Na ja, auch nicht das Wahre. Sie haetten das geschickter anstellen sollen. :-)
Donnerstag, 12. November 2009
Aerger
Ich habe mir mittlerweile eine Eigenschaft angewoehnt, auf die ich nicht besonders stolz bin und die ich frueher niemals haben wollte...
Ich vertraue nichts und niemandem, jeder Mann ist solange fuer mich verdaechtig, bis er mich vom Gegenteil ueberzeugt hat. Ich hab die Nase wirklich voll. Andauernd wird einem zugezwinkert, nachgerufen, zugepfiffen...als waere man kein Mensch, nur ein Objekt. "Hey, bist du Englaenderin, bekomm ich deine Handynummer?" "Ciao, wie gehts dir? Du bist schoen, darf ich dich kuessen?" "Hey, wo wohnst du, hast du heute schon was vor? Komm doch mit mir!" Man wird nicht einmal mehr nach seinem Namen gefragt. Respektlos, diese Art. Was glauben die?? Dass Maedchen aus dem Norden mit jedem nach Hause gehen??
Des Nachts setze ich eine Muetze auf, um mein Haar zu verstecken. Dann noch ein bisschen sizilianisch fluchen... das funktioniert prima. Die einzige Moeglichkeit nicht andauernd angesprochen zu werden.
Ich vertraue nichts und niemandem, jeder Mann ist solange fuer mich verdaechtig, bis er mich vom Gegenteil ueberzeugt hat. Ich hab die Nase wirklich voll. Andauernd wird einem zugezwinkert, nachgerufen, zugepfiffen...als waere man kein Mensch, nur ein Objekt. "Hey, bist du Englaenderin, bekomm ich deine Handynummer?" "Ciao, wie gehts dir? Du bist schoen, darf ich dich kuessen?" "Hey, wo wohnst du, hast du heute schon was vor? Komm doch mit mir!" Man wird nicht einmal mehr nach seinem Namen gefragt. Respektlos, diese Art. Was glauben die?? Dass Maedchen aus dem Norden mit jedem nach Hause gehen??
Des Nachts setze ich eine Muetze auf, um mein Haar zu verstecken. Dann noch ein bisschen sizilianisch fluchen... das funktioniert prima. Die einzige Moeglichkeit nicht andauernd angesprochen zu werden.
Donnerstag, 5. November 2009
Freitag, 30. Oktober 2009
Dinge, die ich ein bisschen lustig finde...
Meine Italienisch-Professorin hat mir bei meiner Matura unter anderem die Frage gestellt, welche Unterschiede ich denn zwischen Italien und Oesterreich aufzaehlen koenne. Ach, wie gern wuerde ich diese Frage nach diesem Italien-Jahr noch einmal beantworten. Immer wieder stosse ich auf etwas Neues,Vieles davon bringt mich zum lachen.
In unseren Italienisch-Buechern sind viele Dinge gestanden, von denen ich manche als Vorurteile abgestempelt habe. Wie lustig ist es jetzt, all diese Dinge tatsaechlich rund um mich zu erleben...
1) Showgirls. In vielen, vor allem aber in den Fernsehprogrammen Berlusconis, gibt es aeusserst sexy gekleidete, duenne Pueppchen, die lieb schauen und ueber den Bildschirm taenzeln. -Sehr geschickt eingefedelt... Was waehlt man wohl eher, eine Jogurt-Werbung oder eine huebsche Dame??
2) Das Vorurteil der Mama-Soehnchen stimmt! Wenn ich jemandem sage, dass ich 18 bin, wird mir mit "piccolissima" geantwortet, wuerde ich sagen, ich bin 23, wuerde man mir mit demselben Wort antworten. Sogar mit 25 gilt man hier noch als "klein", man will seine Kinder einfach nicht so recht loslassen. Die Familie wird gross geschrieben, genauso wie die Freunde. So scheinen die Jugendlichen hier auch gar nicht das Beduerfnis zu haben, hinaus in die Welt zu gehen oder irgendetwas alleine zu schaffen, zu organisieren.
Letztens habe ich Giovanni (22) gefragt, was er denn fuer Wuensche und Traeume fuer die Zukunft habe. Er hat mir geantwortet: Ich habe eine Arbeit, ich habe meine Freunde, ich bin gluecklich, ich will eigentlich nichts anderes.
Ich hingegen wuerde auf diese Frage antworten: Ich will im naechsten Sommer nach Suedamerika und im uebernaechsten nach Australien. Ich will einmal mit Haien tauen und auf einer Buehne vor 1000 Menschen stehen. Ich will selbst Kakao und Kaffee ernten und einmal ein Pferd besitzen, vielleicht auch einen Hund. Ich will einmal Fallschirmspringen gehen und im Alter so werden wie Frau Altmann.... Ich haette tausend Antworten auf diese Frage.
3) Schmutz und Armut. Es gibt tatsaechlich sehr viel Schmutz auf den Strassen, Muelltrennung existiert nicht. Ob Kuechenmaschine, Batterie, Kuechenabfall, man kann einfach alles in die Muelltonne werfen. Auch die Strassen sind voller Abfall, aber das scheint keinen zu kuemmern.
Palermo hat einst einmal Sozialwohnungen vergeben. Da sich diese allerdings alle am selben Ort befinden und nicht auf verschiedene Teile der Stadt aufgeteilt worden sind, haben sich die jetzigen Besitzer nicht in die Gesellschaft integriert, stehlen oder sind drogenabhaengig. Eines dieser Viertel heisst San Filippo Nero. NIEMALS solle ich mich in diese Gegend begeben...
4) Des Nachts ist es in manchen Zonen der Stadt sehr gefaehrlich, auch soll ich des Nachts nicht alleine ausgehen. So holt mich immer jemand zum Fortgehen ab und bringt mich heim.
5) Wegen der Diebe ketten viele Leute sogar das Lenkrad ihres Autos an.
6) Auesserst tradizionell. Wenn ich mit den Jugendlichen vom Boschetto (Reitstall) fortgehe, setzen sich die Maedls an eine Seite vom Tisch und die Jungs auf die andere. Die Burschen fahren, die Burschen bezahlen. -Sehr praktisch :-)
Letztens habe ich Federica gefragt, ob ihr Freund denn unter der Woche auch bei ihr schlafe, oder nur wochenends. Sie hat mich entsetzt angeschaut und gesagt, dass er nie bei ihr schlaeft und dass man das nicht mache. Man schlaeft zwar miteinander, aber nicht beieinander. Fuer mich komisch, fuer sie normal.
-So denken aber nicht alle. Mein anderer Freundeskreis ist dem mehr geoffnet.
In unseren Italienisch-Buechern sind viele Dinge gestanden, von denen ich manche als Vorurteile abgestempelt habe. Wie lustig ist es jetzt, all diese Dinge tatsaechlich rund um mich zu erleben...
1) Showgirls. In vielen, vor allem aber in den Fernsehprogrammen Berlusconis, gibt es aeusserst sexy gekleidete, duenne Pueppchen, die lieb schauen und ueber den Bildschirm taenzeln. -Sehr geschickt eingefedelt... Was waehlt man wohl eher, eine Jogurt-Werbung oder eine huebsche Dame??
2) Das Vorurteil der Mama-Soehnchen stimmt! Wenn ich jemandem sage, dass ich 18 bin, wird mir mit "piccolissima" geantwortet, wuerde ich sagen, ich bin 23, wuerde man mir mit demselben Wort antworten. Sogar mit 25 gilt man hier noch als "klein", man will seine Kinder einfach nicht so recht loslassen. Die Familie wird gross geschrieben, genauso wie die Freunde. So scheinen die Jugendlichen hier auch gar nicht das Beduerfnis zu haben, hinaus in die Welt zu gehen oder irgendetwas alleine zu schaffen, zu organisieren.
Letztens habe ich Giovanni (22) gefragt, was er denn fuer Wuensche und Traeume fuer die Zukunft habe. Er hat mir geantwortet: Ich habe eine Arbeit, ich habe meine Freunde, ich bin gluecklich, ich will eigentlich nichts anderes.
Ich hingegen wuerde auf diese Frage antworten: Ich will im naechsten Sommer nach Suedamerika und im uebernaechsten nach Australien. Ich will einmal mit Haien tauen und auf einer Buehne vor 1000 Menschen stehen. Ich will selbst Kakao und Kaffee ernten und einmal ein Pferd besitzen, vielleicht auch einen Hund. Ich will einmal Fallschirmspringen gehen und im Alter so werden wie Frau Altmann.... Ich haette tausend Antworten auf diese Frage.
3) Schmutz und Armut. Es gibt tatsaechlich sehr viel Schmutz auf den Strassen, Muelltrennung existiert nicht. Ob Kuechenmaschine, Batterie, Kuechenabfall, man kann einfach alles in die Muelltonne werfen. Auch die Strassen sind voller Abfall, aber das scheint keinen zu kuemmern.
Palermo hat einst einmal Sozialwohnungen vergeben. Da sich diese allerdings alle am selben Ort befinden und nicht auf verschiedene Teile der Stadt aufgeteilt worden sind, haben sich die jetzigen Besitzer nicht in die Gesellschaft integriert, stehlen oder sind drogenabhaengig. Eines dieser Viertel heisst San Filippo Nero. NIEMALS solle ich mich in diese Gegend begeben...
4) Des Nachts ist es in manchen Zonen der Stadt sehr gefaehrlich, auch soll ich des Nachts nicht alleine ausgehen. So holt mich immer jemand zum Fortgehen ab und bringt mich heim.
5) Wegen der Diebe ketten viele Leute sogar das Lenkrad ihres Autos an.
6) Auesserst tradizionell. Wenn ich mit den Jugendlichen vom Boschetto (Reitstall) fortgehe, setzen sich die Maedls an eine Seite vom Tisch und die Jungs auf die andere. Die Burschen fahren, die Burschen bezahlen. -Sehr praktisch :-)
Letztens habe ich Federica gefragt, ob ihr Freund denn unter der Woche auch bei ihr schlafe, oder nur wochenends. Sie hat mich entsetzt angeschaut und gesagt, dass er nie bei ihr schlaeft und dass man das nicht mache. Man schlaeft zwar miteinander, aber nicht beieinander. Fuer mich komisch, fuer sie normal.
-So denken aber nicht alle. Mein anderer Freundeskreis ist dem mehr geoffnet.
Donnerstag, 29. Oktober 2009
tutto il mondo è paese...
...die ganze Welt ist ein Dorf. :-)
Wenn ich mich hier des Morgens aufs Fahrrad schwinge und auf den Weg zum Reitstall mache, fuehle ich mich eigentlich wie daheim in Strallegg.
Nach dem ersten mal links einbiegen, gruesst mich der Trafikant, der gerade vom Kaffee und Fruehstuck holen aus einer Bar zurueck kommt. Ich fahre gerade aus weiter und treffe Salvo, den Sohn eines Blumenladens, der eben dabei ist, alle Pflanzen durchzuchecken. Ich fahre an mehreren Pasticcerie vorbei, dn der einen Ecke ruft mir Giulia zu, an der anderen Pino oder Francesca oder sonst jemand. Ich werde von dem netten Man aufgehalten, den wir alle Nonno (Opa) nennen muessen, auf seinen richtigen Namen reagiert er gar nicht. :-) Und fahre dann die letzten paar 100 Meter in Ruhe und mit Vogelgezwitscher im Hintergrund zu den Pferden.
Wenn ich mich hier des Morgens aufs Fahrrad schwinge und auf den Weg zum Reitstall mache, fuehle ich mich eigentlich wie daheim in Strallegg.
Nach dem ersten mal links einbiegen, gruesst mich der Trafikant, der gerade vom Kaffee und Fruehstuck holen aus einer Bar zurueck kommt. Ich fahre gerade aus weiter und treffe Salvo, den Sohn eines Blumenladens, der eben dabei ist, alle Pflanzen durchzuchecken. Ich fahre an mehreren Pasticcerie vorbei, dn der einen Ecke ruft mir Giulia zu, an der anderen Pino oder Francesca oder sonst jemand. Ich werde von dem netten Man aufgehalten, den wir alle Nonno (Opa) nennen muessen, auf seinen richtigen Namen reagiert er gar nicht. :-) Und fahre dann die letzten paar 100 Meter in Ruhe und mit Vogelgezwitscher im Hintergrund zu den Pferden.
Donnerstag, 22. Oktober 2009
Ein paar von all den Leuten rund um mich herum...
Musik, Theater und Fussball
Mit Freude kann ich euch nun verkuenden, dass ich mich endlich fuer eine Musikschule entschieden habe: Scuola di Musica Kandinsky. Freitags habe ich in einer Gruppe von 5 Leuten Theorieunterricht und samstags Floetenstunden. Ich bin sehr gluecklich mit dieser Wahl. Meine Floetenlehrerin, Angela Leone, ist sehr sympatisch und scheint ziemlich gut zu sein. Sie hat schnell begriffen, dass sie mich fordern kann und ich bin hoechst motiviert zu ueben. :-)
Die "Theoriestunden" sollte man allerdings vielleicht eher Noten- und Rhythmus-Lese-Stunden nennen... nicht besonders anspruchsvoll, aber fuer mich eine gute Moeglichkeit, mir neues Musik-Vokabular anzueignen.
Fuer Dezember habe ich geplant, ins Theater zu gehen. Es wird "La bella addormentata" (Dornroeschen) aufgefuehrt.
Und im Fruehling moechte ich mir ein Fussballspiel ansehen, live im Stadion. Vielleicht Palermo- Lazio?
Fussball ist hier einfach ganz etwas anderes. Es ist eine Liebe, eine Leidenschaft. Vor ein paar Wochen habe ich mir ein Fussballspiel im Fernsehen angesehen, mit einer ganzen Gruppe Leute. Es wurde geschrien, gejubelt, in der Pause rief man Verwandte oder Freunde an, um ueber das Spiel zu reden....
Einmal in der Woche treffen sich einige Jungs vom Reitstall zum Fussballspielen. Sie spielen einfach zum Spass und -wenn ich ehrlich sein darf- besser als unsere regionalen Kampfmannschaften...
Ich war nie ein Fussballfan, weil sich jeder Fussballer mindestens einmal im Jahr irgendeinen Koerperteil bricht. Und weil ich unsere Fussballplatz-Mentalitaet hasse... "Scheiss Schieri" usw.
Aber wie schon gesagt: hier ist das einfach ganz etwas anderes. Hier kann ich ihn ein bisschen Verstehen, den Hang zum Fussball. Hier klatscht man auch fuer die gegnerische Mannschaft. Langsam verspuehre ich sogar die Lust zu spielen, aber dann denke ich wieder an meine Beine und sage mir: Nein, die sollen gesund bleiben. Ich will nicht das Risiko eingehen, nicht aufs Pferd steigen zu koennen... Ist genauso gefaehrlich, ich weiss es eh. ;-)
Apropos Reiten: Letzten Sonntag hat ein internationales Springtournier namens Coppa degli Assi in Palermo stattgefunden. Das habe ich mir natuerlich nicht entgehen lassen.
Die "Theoriestunden" sollte man allerdings vielleicht eher Noten- und Rhythmus-Lese-Stunden nennen... nicht besonders anspruchsvoll, aber fuer mich eine gute Moeglichkeit, mir neues Musik-Vokabular anzueignen.
Fuer Dezember habe ich geplant, ins Theater zu gehen. Es wird "La bella addormentata" (Dornroeschen) aufgefuehrt.
Und im Fruehling moechte ich mir ein Fussballspiel ansehen, live im Stadion. Vielleicht Palermo- Lazio?
Fussball ist hier einfach ganz etwas anderes. Es ist eine Liebe, eine Leidenschaft. Vor ein paar Wochen habe ich mir ein Fussballspiel im Fernsehen angesehen, mit einer ganzen Gruppe Leute. Es wurde geschrien, gejubelt, in der Pause rief man Verwandte oder Freunde an, um ueber das Spiel zu reden....
Einmal in der Woche treffen sich einige Jungs vom Reitstall zum Fussballspielen. Sie spielen einfach zum Spass und -wenn ich ehrlich sein darf- besser als unsere regionalen Kampfmannschaften...
Ich war nie ein Fussballfan, weil sich jeder Fussballer mindestens einmal im Jahr irgendeinen Koerperteil bricht. Und weil ich unsere Fussballplatz-Mentalitaet hasse... "Scheiss Schieri" usw.
Aber wie schon gesagt: hier ist das einfach ganz etwas anderes. Hier kann ich ihn ein bisschen Verstehen, den Hang zum Fussball. Hier klatscht man auch fuer die gegnerische Mannschaft. Langsam verspuehre ich sogar die Lust zu spielen, aber dann denke ich wieder an meine Beine und sage mir: Nein, die sollen gesund bleiben. Ich will nicht das Risiko eingehen, nicht aufs Pferd steigen zu koennen... Ist genauso gefaehrlich, ich weiss es eh. ;-)
Apropos Reiten: Letzten Sonntag hat ein internationales Springtournier namens Coppa degli Assi in Palermo stattgefunden. Das habe ich mir natuerlich nicht entgehen lassen.
Mittwoch, 7. Oktober 2009
Weisheit fuer Anna
Dr. Michael Hasiba hat vor ca. 7 Jahren zu mir gesagt: "Was, du kaust noch immer an deinen Fingernaegeln?! Das machen doch nur kleine Kinder!"
Heute kaue ich noch immer und denke mir: Is eh gut, i will ja gar nicht erwachsen werden. :-)
...ist aber auf alle Faelle eine gute Methode, Dr. Hasiba fuer immer im Gedaechtnis zu behalten...
Heute kaue ich noch immer und denke mir: Is eh gut, i will ja gar nicht erwachsen werden. :-)
...ist aber auf alle Faelle eine gute Methode, Dr. Hasiba fuer immer im Gedaechtnis zu behalten...
Montag, 5. Oktober 2009
Der Oktoberritt
Mein absolutes Lieblings-Foto: Pino
Boschetto:
Asia:
Hufschmied-Rettung quasi am Pannenstreifen:
Ich mit dem Kinderhelm, weil mir sonst keiner passt ;-)
Filippo und Giuseppe:
An jedem ersten Sonntag im Oktober veranstalten die Besitzer des Boschettos (der Reitstall, bei dem ich lagsam zum Dauergast werde) einen Ausritt, zu dem jeder eingeladen ist mitzumachen.
Am Freitag hat mir Giuseppe (mein Ausritt-Manager) gesagt, dass fuer mich leider kein Pferd mehr frei ist. Das hab ich natuerlich verstehen koennen, weil sich die, die kein eigenes Pferd besitzen schon sehr viel frueher dazu angemeldet haben und ich bis vor Freitag gar nichts von diesem Spektakel gewusst habe...
Im Endeffekt bin ich trotzdem geritten. Giuseppe hat mir doch tatsaechlich seine "Asia" anvertraut (eine aeusserst sensible, nervoese Stute) und hat eine Ersatzbank-Rolle uebernommen - er hat andere Reiter abgeloest, wenn diese eine Pause gebraucht haben. So bin ich ca 8 Stunden im Sattel gesessen, habe neue Leute und einen neuen Huegel Palermos kennen gelernt.
Die Mittagspause hat was von einem Country-Fest gehabt. Wir sind mit Jubel in Empfang genommen worden, sehr viele Menschen sind gekommen, um mit uns Reitern zu feiern. Wir haben die Pferde an Baeume gebunden, gefuettert und uns dann selbst auf Strohballen gesetzt um zu essen. Zuerst gabs Kaese, Oliven, Sesambrot und Salate, dann Ricotta, Chili con carne und Gegrilltes, und zum Abschluss Fruechte und Kleingebaeck.
Und als haett ich mich bei der eingesessenen Cowboy-Gesellschaft beweisen muessen, haben mir am Abend, als wir wieder beim Reitstall angekommen sind, einige aeltere Herren gratuliert, wie gut ich doch mit Asia "dieser Verrueckten" zu Recht gekommen bin. Ich hab ihen gesagt, dass man manchmal eben doch mit Ruhe und Geduld mehr ausrichten kann, als mit der Kraft eines Mannes... Sie haben gelacht und mir auf die Schulter geklopft.
Boschetto:
Asia:
Hufschmied-Rettung quasi am Pannenstreifen:
Ich mit dem Kinderhelm, weil mir sonst keiner passt ;-)
Filippo und Giuseppe:
An jedem ersten Sonntag im Oktober veranstalten die Besitzer des Boschettos (der Reitstall, bei dem ich lagsam zum Dauergast werde) einen Ausritt, zu dem jeder eingeladen ist mitzumachen.
Am Freitag hat mir Giuseppe (mein Ausritt-Manager) gesagt, dass fuer mich leider kein Pferd mehr frei ist. Das hab ich natuerlich verstehen koennen, weil sich die, die kein eigenes Pferd besitzen schon sehr viel frueher dazu angemeldet haben und ich bis vor Freitag gar nichts von diesem Spektakel gewusst habe...
Im Endeffekt bin ich trotzdem geritten. Giuseppe hat mir doch tatsaechlich seine "Asia" anvertraut (eine aeusserst sensible, nervoese Stute) und hat eine Ersatzbank-Rolle uebernommen - er hat andere Reiter abgeloest, wenn diese eine Pause gebraucht haben. So bin ich ca 8 Stunden im Sattel gesessen, habe neue Leute und einen neuen Huegel Palermos kennen gelernt.
Die Mittagspause hat was von einem Country-Fest gehabt. Wir sind mit Jubel in Empfang genommen worden, sehr viele Menschen sind gekommen, um mit uns Reitern zu feiern. Wir haben die Pferde an Baeume gebunden, gefuettert und uns dann selbst auf Strohballen gesetzt um zu essen. Zuerst gabs Kaese, Oliven, Sesambrot und Salate, dann Ricotta, Chili con carne und Gegrilltes, und zum Abschluss Fruechte und Kleingebaeck.
Und als haett ich mich bei der eingesessenen Cowboy-Gesellschaft beweisen muessen, haben mir am Abend, als wir wieder beim Reitstall angekommen sind, einige aeltere Herren gratuliert, wie gut ich doch mit Asia "dieser Verrueckten" zu Recht gekommen bin. Ich hab ihen gesagt, dass man manchmal eben doch mit Ruhe und Geduld mehr ausrichten kann, als mit der Kraft eines Mannes... Sie haben gelacht und mir auf die Schulter geklopft.
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